Reichsstadt Heuchling

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Stadtwappen von Heuchling
Die Reichsstadt Heuchling ist nach Lauffen die zweitgrößte Stadt des Herzogtum Drachengard und ist in der Provinz Asracon gelegen. Als Handels- und Gewerbezentrum zählt sie auch zu den reichsten Städten. Außerdem beherbergt sie die einzige Universität des Landes.

Ihre Streitkräfte, die Heuchlinger Stadtgarde haben außerdem in so mancher Schlacht mitgekämpft und stehen treu zu Herzog Karl.

Inhaltsverzeichnis

Stadtgeschichte

Frühzeit

Das Dorf Heuchling war einst ein kleines Dorf an der Straße nach Trinvaten, das jedoch zur Zeit des Fürstentums Asracon ohne größere Bedeutung war. Es geriet unter die Herrschaft des Grafen von Siechenloh und wurde von dessen Burg auf der anderen Maase-Seite aus regiert. Die Bauern musste dem Grafen Zehnt und Frondienste leisten, genossen dafür jedoch auch dessen Schutz des Grafen.

Unter den Grafen und Adligen, die dem ersten Herzog Heinrich die Treue schworen, befand sich auch Rüdiger von Siechenloh, der Stadtherr von Heuchling. In den folgenden Kriegen, in denen Heinrich der Löwe seinen Führungsanspruch festigen musste, war jener Rüdiger stets auf der Seite des Herzogs, sodass seine Familie zu Beginn des Herzogtums zu den einflussreichen Familien Asracons zählte.

Mit der Stabilisierung Drachengards wurde auch die Große Fernstraße in den Süden immer wichtiger, die nach dem Bau der ersten Maase-Steinbrücke durch Heuchling nach Lauf verlief. Zusätzlich kreuzte sich hier eine weitere Route nach Norden in Richtung Trinvaten – optimale Voraussetzungen für das Dorf, dessen Einwohnerzahl stetig wuchs.

Mit zunehmendem Wachstum nahm natürlich auch die Bedeutung der Stadt zu, sodass Heuchling im Jahre 76 das Markt- und Zollrecht zuerkannt wurde (dank des Einflusses des Grafen Benedikt von Siechenloh). So wuchs und gedieh die Stadt weiter.

Goldene Zeit

Im Jahr 104 bekam die Stadt, die weit über die verfallenen Mauer-Ruinen der Vorzeit hinausgewachsen war, das Recht, eine Stadtmauer zu errichten, sowie Münzen zu prägen. Gleichzeitig waren inzwischen einige Bürger zu Geld und Einfluss gekommen und es hatte sich ein gewisses stadtbürgerliches Selbstbewusstsein herausgebildet. Die wohlhabenden Familien bildeten bereits zu dieser Zeit ein Kollegium – gemeinhin als Neuner bezeichnet – das die Verwaltung der Stadt übernahm, während ein gräflicher Vogt weiterhin die Jurisdiktion und Steuererhebung innehatte.

In dieser Lage nun kam Friedrich von Siechenloh nach dem Tod seines Vaters überraschend und in jungen Jahren auf den Grafenthron und trat damit die Stadtherrschaft an. Da er für einen Kriegszug Geld benötigte, beschloss er, die Steuern für die reichen Kaufleute Heuchlings zu erhöhen. Die gräflichen Bediensteten, die inzwischen seit Generationen in der Stadt lebten und selbst zu reichen Bürgern mit Partizipation am Fernhandel geworden waren, beschlossen, diesem Befehl nicht nachzukommen und verweigerten die Zahlung sämtlicher Steuern. Gleichzeitig verjagten sie den gräflichen Vogt aus der Stadt und brannten seinen Amtssitz, die städtische Vogtei, nieder. Dabei ging die gesamte Innenstadt in Flammen auf.

Daraufhin bot Friedrich von Siechenloh ein Heer auf und begann, die Stadt zu belagern. Die Stadt streckte sofort die Waffen, da sie über keinerlei eigene Armee verfügte und durch den Brand geschwächt war. Friedrich ließ die Köpfe der Revolte hinrichten. Trotz hoher Reparationen konnte sich die Stadt in den Folgejahren rasch erholen. Auch die Geschlechter, die sich inzwischen als Patrizier bezeichneten, gelangten zu immer größerem Reichtum. Man begann, dem adligen Lebensstil nachzueifern, doch immer wieder wurden sie schmerzhaft daran erinnert, dass sie doch niemals völlig frei waren und sich stets dem Veto des Vogts beugen mussten. Schließlich geschah es 119, dass Rüdiger III. von Siechenloh seinen Herzog auf dem ersten Krieg gegen die Otzlande begleitete. Da seine Kriegskasse immer leerer wurde, musste er sich bei den Heuchlinger Kaufleuten Geld leihen. Diese Summen wuchsen ins Astronomische, als die Otzländer den Grafen gefangen setzen und ein Lösegeld fordern konnten. Das Patriziat sah seine Gelegenheit gekommen: Sie handelte mit den Unterhändlern des Grafen aus, dass sie als Gegenleistung das Amt des Vogts erhielten. Nach längerem Hin und Her musste Rüdiger III. schließlich einwilligen. Heuchling war frei!

231 gründete der Herzog von Drachengard in Heuchling eine Universität in Heuchling. Man bezog die Wollmess-Halle, doch machte man sich angesichts der großen Studentenzahlen wenig später nicht mehr auf Lectiones in Wirtshäusern und Studenten-Bursen beschränken konnte, wurde 4 Jahre später Gebäude errichtet, die die Bibliothek, Hörsäle und eine Universitäts-Verwaltung beherbergen konnten.

Verfassung

Die Reichsstadt wird von einem Patriziat aus alteingesessenen Kaufmannsfamilien beherrscht, die sämtliche Schaltstellen der Macht besetzen: Bis auf eine Ausnahme stellen sie sämtliche Ratsherrn des regierenden Kleinen Rats, im Volksmund "Neuner" genannt (und natürlich deren Vorsitzende, die Konsuln). Zugleich stehen sie als sogenannte Pfleger an der Spitze der städtischen Verwaltungsbehörden und vertreten als Gesandte die Stadt auch nach außen im Reichsrat oder auf Fürstentagen.

Der Neuner

Die Schaltzentrale der Macht in Heuchling bildet die Novemviri, das gemeinhin unter weniger Gelehrten als „Neuner“ bezeichnet wird. Für diesen sind mit Ausnahme eines Sitzes für einen Handwerksmeister ausschließlich Patrizier zugelassen. Unter dem Vorsitz des Konsuls, der von ihnen für ein Jahr gewählt wird, sind hier die reichsten und angesehensten Patrizier vereint, die gemeinsam die Richtlinien der Politik bestimmen, aber auch die städtische Verwaltung beaufsichtigen und etwa über Berufungen an den städtischen Gerichten entscheiden.

Jeder der Ratsherren hat gleichzeitig ein oder mehrere Pflegämter inne. Außerdem werden sie von den Rechtspflegern regelmäßig als Richter für die Prozesse der städtischen Gerichte eingesetzt.

Der Große Rat

Im Großen Rat (consilium) sind die Schöffen der zahlreichen Gerichte versammelt, zusätzlich ist der patrizische Teil des großen Rats teilweise auch als Procurator innerhalb der Pflegämter tätig. Seine wichtigste Aufgabe als Gremium ist die Verabschiedung von Rats-Entschlüssen, die durch den Neuner vorgelegt und vom großen Rat nur verabschiedet oder abgelehnt, nicht aber verändert oder eingebracht werden können. Außerdem obliegen ihm die Wahl der Novemviri und ihre Zuteilung zu den Pflegämtern.

Pflegämter

Die Verwaltung der Stadt ist in Pflegämter unterteilt, die jeweils einem patrizischen Pfleger unterstehen. Dabei ist jedem Pflegamt ein Untergericht angeschlossen, das in seinem Sachgebiet für die Rechtsprechung zuständig ist und die Einhaltung der Regeln überwacht. Neben dem Pfleger sind oft noch ein oder mehrere Prokuratoren mit der operativen Leitung der Behörden betraut, unter denen je nach Aufgabengebiet verschiedene einfache Bedienstete und Schreiber die alltägliche Arbeit übernehmen.

Zu den wichtigsten Pflegen zählt das Rechnungsamt, dessen Pfleger die Stadtkasse verwalten, aber auch für die Eintreibung städtischer Abgaben, das Bank- und das Münzwesen verantwortlich sind. Neben zwei patrizischen Pflegern ist auch der Handwerksmeister des Neuners als Beisitzer in diesem Amt vertreten.

Das Zeugamt verwaltet dagegen die städtische Verteidigung, sowie das städtische Waffenarsenal im Zeughaus. Ihm unterstehen außerdem die Stadtknechte, der Scharfrichter und die Stadtgarde. In der Regel ist der Zeugpfleger außerdem auch der Stadthauptmann und damit der Kommandeur der Heuchlinger Stadtgarde und der Viertelaufgebote.

Ebenfalls von zentraler Bedeutung ist das Rechtsamt, das einerseits die Gerichtsarchive der übrigen Untergerichte verwaltet und deren Urteile prüft (etwa das Zunftgericht, das Bauerngericht, das Zinsgericht, das Marktgericht etc.), andererseits das Halsgericht für die Aburteilung von Schwerverbrechen einsetzt. Hierzu bestimmt der Rechtspfleger für jeden Prozess neu einen der Novemviri als Richter und beruft beruft Schöffen aus dem Großrat.

Dem Zunftamt steht stets der gewählte Handwerksmeister im Neuner vor. Hier laufen die Zünfte zusammen und werden kontrolliert. Da die Zünfte ihre gewerblichen Belange intern lösen dürfen, muss der Handwerksmeister dem Rat über seine Arbeit keine Rechenschaft ablegen.

Neben der Überwachung der städtischen Märkte untersteht dem Marktamt auch die Versorgung der Stadt mit Getreide, Fleisch und Salz. Dazu hat der Marktpfleger die Aufsicht über die städtischen Kornspeicher und wacht über den Handel fremder Kaufleute in der Stadt.

Das Albamt existiert zur Beaufsichtigung der elbischen Siedlung im Herzen Heuchlings. Der Albpfleger muss sich dazu regelmäßig mit der elfischen Gemeinschaft treffen, gilt als Anlaufstelle für Beschwerden von oder über Elben, muss aber auch die Versorgung der Bewohner des Viertels überwachen. Er ist außerdem automatisch Viertelmeister jenes Viertels.

Neben diesen Ämtern existieren noch verschiedene weitere Ämter, etwa ein Bauamt, ein Wässeramt, ein Tempelamt und ein Almosamt für verschiedene andere Belange der obrigkeitlichen Verwaltung.

Soziale Ordnung

An der Spitze der städtischen Gesellschaft steht das angesehene Heuchlinger Patriziat, das aus wenigen Familien reicher Kaufleute besteht und die Regierung der Stadt monopolisiert hat. Daneben gibt es eine schmale Schicht von Kaufleuten und Gelehrten (nicht zuletzt die Professoren der Universität), dann folgen Handwerksmeister und Kleinhändler sowie der gemeine Pöbel, bestehend aus Handwerksgesellen, Tagelöhnern und Hilfsarbeitern.

Wirtschaft

Das gemeinhin bekannteste Exportgut Heuchlings ist der Heuchlinger Schinken, eine Spezialität, die nach uraltem Rezept von der Fleischhauerzunft hergestellt und von den städtischen Handelsgesellschaften nach ganz Drachengard verkauft wird. Weitere Exportschlager sind Fruchtweine, die aus den Erdbeerfeldern vor der Stadt gekeltert werden, sowie ein vorzügliches Rotbier.

Daneben dient Heuchling aber vornehmlich als Handelsplatz nicht-einheimischer Waren, der von den Handelsgesellschaften des Patriziats dominiert wird. So wird hier fast jedes Gut ver- und gekauft, das in Drachengard Absatz findet: Gewürze und Weihrauch aus dem Süden, Getreide aus der Kornkammer Trinvaten, Fisch und Salz aus Antares, Leder und Pelz aus Freylatten und Waffen aus den Schmieden Asracons.

Der lokale Bedarf an Waren des täglichen Bedarfs wird allerdings durch die Heuchlinger Handwerksleuten gedeckt. Wie in den meisten Städten sind sie in Zünfte organisiert, die Produktion, Preise und Qualität genauestens reglementieren - und wehe dem, der es wagt ohne Erlaubnis der zuständigen Zunft einen Betrieb zu eröffnen: Eine Klage vor dem Zunftgericht kann in diesem Fall zu empfindlichen Strafen führen!

Stadtviertel

Die Stadt ist in verschiedene Stadtviertel aufgeteilt, die teilweise nach den in ihnen befindlichen Märkten, teilweise aber auch nach ihrem Alter oder ihrer Lage bezeichnet werden. Sie spielen zu einen für die Stadtverteidigung, zum andern für die Verwaltung eine wichtige Rolle.

An der Spitze jedes Viertels steht ein Viertelmeister, der von den Bürgern gewählt wird und das Aufgebot des Viertels im Falle der Stadtverteidigung befehligt. Außerdem übernimmt er verschiedene administrative Aufgaben, etwa die Führung der jeweiligen Bürgerliste, die Verbreitung von Rats-Entschlüssen oder die Eintreibung von Abgaben. Da dieses Amt doch einen gewissen Aufwand bedeutet und hohes Prestige mit sich bringt, wird es in der Regel von reichen Bürgern oder Patriziern übernommen.

Altstadt

Die Altstadt ist der größte Bereich, der innerhalb der ersten, alten Stadtmauer Heuchlings lag. Sie reicht von der Maase bis zum Elbenviertel, vom Klosterplatz bis zur Laufer Straße. Hier stehen hauptsächlich die großen Kaufmanns- und Patrizierhäuser Heuchlings. Ebenso befindet sich hier das Zentrum Heuchlings: Der Hauptmarkt mit dem Dom, dem Palast des Hohepriesters und dem Rathaus. Nach dem letzten Brand wurde das Gebiet zwischen Maase und Hauptmarkt neu geplant, sodass sich hier die neuesten und prächtigsten Häuser Heuchlings aneinanderreihen.

Fleischerviertel

Südlich an die Altstadt angrenzend befindet sich das Fleischerviertel. Hier liegt der Viehmarkt und in den angrenzenden Gassen stehen die Häuser und Werkstätten der Heuchlinger Fleischhauer, den angesehensten Handwerkern Heuchlings. Sie stellen den berühmten Heuchlinger Schinken, aber auch die Heuchlinger Wurst her und verkaufen sie auf dem Hauptmarkt an Einheimische und Fremde gleichermaßen.

Kornmarkt

Um den Kornmarkt liegt ein Handwerker-Viertel, in dem besonders wollverarbeitende Branchen sitzen: Am Fluss entlang ziehen sich Färbereien, etwas davon entfernt leben viele Weber und Schneider. Daher ist das Gebiet relativ arm und kann nur ein sehr kleines Aufgebot stellen.

Spitalviertel

Rund um das Spital leben viele einfache Bürger, sowohl Handwerker, wie auch kleinere Kaufleute. Daneben liegen hier aber auch die Handelskontore fremder Herren und in ganz Heuchling ist die Wahrscheinlichkeit hier am höchsten, auch fremde Sprachen in den Gassen zu hören. Wegen der vielen Kaufleute liegen hier auch viele Herbergen – von ganz einfach bis hin zu prunkvollen Häusern, die nächteweise vermietet werden.

Elbenviertel

Inmitten der emsigen Stadt befindet sich eine Oase der Ruhe, in der eine Gemeinschaft von Elben lebt. Das Viertel ist von einer eigenen Mauer umgeben – mehr um die Bewohner vor den übrigen Bürger der Stadt zu schützen denn umgekehrt. So ist es nur mit der Genehmigung eines Elben erlaubt, dieses Viertel zu betreten. Das Innere hat nichts mit der sonstigen Bauweise der Stadt zu tun, denn die Behausungen rund um den eigenen kleinen Park oder besser Wald wirken organischer und sind teilweise als Baumhäuser errichtet. Aufgrund des elfischen Gemüts ist das Viertel darüber hinaus wesentlich ruhiger und dünner besiedelt als üblich. Auch die Elben haben ein kleines Aufgebot für die Verteidigung der Stadt zu stellen, das von den Albpflegern kommandiert wird.

Weinmarkt

Im Weinmarkt-Viertel leben viele Handwerker, insbesondere metallverarbeitende Zweige haben hier ihren Sitz: Neben den spezialisierten Schmieden haben hier auch Drahtzieher, Uhrmacher und weitere Filigrantechniker ihre Werkstätten. Obwohl es auch viele ärmere Hufschmiede gibt (gerade an der Mauer), ist das Viertel im Großen und Ganzen recht ansehnlich und zeigt den Stolz der Handwerker auf ihre Leistungen.

Oststadt

Die Oststadt hat sich aus einer verwinkelten Vorstadt herausgebildet, die ursprünglich vor den Toren der Stadt lag. Aus diesem Grund lebt hier bis heute der ärmste Teil der Bevölkerung Heuchlings. Dies trifft sich gut, denn das Kloster grenzt hier direkt an, sodass die Ärmsten hier direkt versorgt werden können. Die Oststadt muss außerdem den am schlechtesten bewaffnete Haufen stellen, weshalb ihr Viertelmeister das geringste Ansehen unter Seinesgleichen hat.

Neustadt

Die Neustadt wurde von Graf Heinrich von Siechenloh als Plansiedlung errichtet, nachdem die Altstadt nicht mehr der steigenden Bevölkerungszahl standhalten konnte. Deshalb besitzt sie besonders sauber angelegte Straßen. Da vielen Patrizier-Familien das neue, wohlgeordnete Viertel gefiel, finden sich hier zahlreiche stolze Kaufmannshäuser, die den Reichtum der Stadt widerspiegeln.

Vorstadt

Die Vorstadt befindet sich westlich von der Neustadt und beherbergt die Universität zu Heuchling. Daher existieren hier zahlreiche Studenten-Bursen, aber auch Kneipen, in denen die Scholaren ihr sauer erbetteltes Geld wieder verprassen. Da die Studenten Heuchlings nicht verpflichtet sind, bei der Verteidigung der Stadt zu helfen, ist der Vorstädter Haufen meist ziemlich klein, dafür besteht er jedoch auch hochmotivierten und kräftigen Milizionären.